Schüler für Tiere Heppenheim bei der Mahnwache im Hambacher Forst

Unsere erste Mahnwache am Hambacher Wald ?.

Was bleibt zurück?

Knapp 8000 Teilnehmer eines angekündigten Waldspaziergangs, denen per Eilbeschluss der Zugang zum Wald verwehrt wird?
“Zufällig” ersatzlos gestrichene Bahnverbindungen zum Versammlungsort wegen Erkrankung des Fahrers?
Personalienkontrolle bei Spaziergängern und Taschendurchsuchungen bei Kleinkindern?
Polizei, soweit das Auge reicht, frontal vor friedlichen Menschengruppen aufgestellt sowie im Marsch quer durch den Wald?
Familien mit Kindern, Säuglingen und Hunden, Jung und Alt, als potentielle Unruhestifter und Kriminelle?

Was zurückbleibt, ist erst einmal Unbehagen.
Unbehagen darüber, was in unserem Land gerade vor sich geht und wie mit einem unverhältnismäßig großen Polizeiaufgebot die Macht des Staats und die (vermeintliche) Ohnmacht der Gesellschaft einander gegenübergestellt werden sollen.
Genervt, gereizt und planlos wirkende Polizeibeamte, die auch freundlich grüßenden Spaziergängen keine Beachtung schenkten. Beklemmung beim Anblick all der mitten im Wald parkenden Polizeiautos und der schon vorangeschrittenen Zerstörung vieler Baumhäuser.
Traurigkeit und Hilflosigkeit beim Marsch durch diesen Wald, der Zuhause für viele Tiere und Menschen ist und der gerade so erbarmungslos umkämpft ist.

Auf der anderen Seite Euphorie beim Anblick all der Verrückten, deren Willen, diesen Wald zu retten, ungebrochen ist, und die sich weder von nasskaltem Wetter und Dauerregen noch Gerichtsbeschlüssen davon abhalten lassen, ihn zu betreten und ihm und seinen Bewohnern Trost zu spenden.
Kinder mit bunt gemalten Bildern, die Stöcke als Barriere für die Polizei auf Waldwegen stapeln, spielende Hunde, Menschen mit Krücken und im Rollstuhl, sogar eine blinde Frau war unterwegs, singende Menschen, die sich zulächeln und mit denen man sich sofort vertraut fühlt.
Hoffnung bei so viel Liebe und friedlichem Kampfgeist, der in der Luft liegt.
Es ist schwer, die Aura dieses Waldes in Worte zu fassen. Und es ist noch schwerer vorstellbar, dass ein 12.000 Jahre alter Wald bald einer Steinwüste weichen soll für eine Energiegewinnung, deren Tage längst gezählt sind.

Wo bleibt unser Aufschrei?
Wo unser vereintes klares Nein?
Warum kommen nicht noch mehr Menschen, um ihren Protest nach außen zu tragen?
Ist uns nicht klar, dass es jetzt zählt und dass jeder Einzelne Verantwortung trägt?

Es geht hier längst nicht mehr “nur” um ein Stückchen Wald.
Es geht um Zukunft, Frieden, Hoffnung, Zusammenrücken und den Kampf für eine gute Sache.
Selten empfanden wir den Einsatz für Frieden und Demokratie so dringlich wie in diesen Tagen.
Noch steht ein Großteil des Waldes und noch bleibt etwas Zeit.
Auf dass es in den nächsten Wochen immer mehr Menschen werden, die friedlich Widerstand zeigen ?.

Eure Silke

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